Konzertdetails

Ort und Zeit
07.11.2015: Münster, Bischöfliche Marienschule | 18:00 Uhr
08.11.2015 Greven, Josefskirche | 11:00 Uhr

Einladende Clubs
07.11.2015: RC Münster-Himmelreich
08.11.2015: RC Greven

Spendenzweck
07.11.2015: „Aktion Hoffnungsschimmer“ für Flüchtlinge im Nordirak vor Ort
08.11.2015: Flüchtlingshilfe Greven und Lebenshilfe Greven e.V.

Spendenerlös
07.11.2015: 9.000 Euro
08.11.2015: 3.600 Euro

Konzertprogramm

Dirigent: Rasmus Baumann

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“
Allegro
Largo
Rondo alla Polacca


Solisten:
Claudia Schmid-Heise, Violine
Knut Weber, Violoncello
Florian Wiek, Klavier

Charles Gounod
Sinfonie Nr. 2 Es-Dur
Adagio – Allegro agitato
Larghetto (non troppo)
Scherzo. Allegro molto – Trio
Allegro leggiero assai


Presse

Westfälische Nachrichten, 29.10.2015/Martina Döbbe

Die Not lindern

Münster - Für ihn hat die Not viele Gesichter. Gesichter, in die Dr. Jochen Reidegeld selbst geschaut hat. Er hat mit den Menschen im Flüchtlingslager gesprochen, versucht zu trösten, Mut zuzusprechen und Hoffnung zu spenden. Der stellvertretende Generalvikar war als Schirmherr der „Aktion Hoffnungsschimmer“ schon zweimal in diesem Jahr vor Ort, war mit einer Delegation der Hilfsinitiative im türkisch-irakischen Grenzgebiet, um Hilfsmittel in den Camps direkt zu verteilen. Aufgeblüht sind die „Hoffnungsschimmer“ vor einem Jahr in Senden, wo Pfarrer Reidegeld vor seinem Wechsel 2010 zum Bistum Münster als Kaplan in St. Laurentius tätig war.

Neben den katholischen und evangelischen Geistlichen des Ortes haben sich auch Sendens Bürgermeister Alfred Holz und der Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling der Aktion angeschlossen, ebenso Dennis Bozan vom Deutsch-Kurdischen Freundeskreis. Und nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ haben die Aktiven schon an vielen Stellen des Münsterlandes Unterstützer und Helfer gefunden.

Jetzt sind es Münsters Rotarier, die sich der guten Sache verpflichtet fühlen. Sie laden zu einem ganz besonderen Benefizkonzert, dessen Erlös komplett in die „Aktion Hoffnungsschimmer“ fließt.

Es ist Prof. Dr. Lothar Hertle, der als Präsident des Rotary-Clubs Himmelreich die Fäden dazu gesponnen hat. Erst einmal in den Medien auf die Aktion Hoffnungsschimmer aufmerksam geworden, lässt ihn das Thema nicht mehr los. Und was liegt da für einen großen Musikliebhaber näher, als ein Konzert auf die Beine zu stellen, das in Münster eine echte Premiere erlebt. Am 7. November (Samstag) ist es das Rotary-Orchester, das den Besuchern in der Aula der Marienschule einen zweistündigen Musikgenuss servieren möchte. Das Orchester, so erklärt Prof. Hertle, bestehe nicht aus Profis: „Es sind Laien, die aber auf ausgesprochen hohem Niveau spielen und regelmäßig bei Benefiz-Veranstaltungen zu Gast sind.“

Sie kommen aus ganz Deutschland, nehmen keinen Cent Gage und sorgen selbst bei ihren Verpflichtungen vor Ort für Unterkunft und Verpflegung. „Jeder Cent kann deshalb für den jeweiligen Zweck gespendet werden“, betont Prof. Hertle. Das Orchester besteht aus 85 Mitgliedern, die die Liebe zur Musik verbinde und die unter Leitung des Chefdirigenten Rasmus Baumann große Sinfonien der Klassik und Romantik von Mozart bis Brahms, von Beethoven bis Dvořák erarbeiten. In Münster präsentieren sie Beethovens „Tripelkonzert“ sowie Gounods zweite Sinfonie.

Dr. Jochen Reidegeld ist begeistert von dieser Idee und ihrer Umsetzung. „Diese Hilfe ist so wertvoll, ich freue mich sehr.“ Und Prof. Hertle hofft, dass viele Zuhörer sich für diesen besonderen Abend interessieren: „Er ist natürlich offen für alle, nicht nur für Rotarier“, betont er.
Westfälische Nachrichten, 09.11.2015/Axel Engels

Virtuos mit französischem Charme

Greven - Musikgenuss auf höchstem Niveau und das Gefühl, etwas für einen guten Zweck getan zu haben: Die Besucher des Benefizkonzertes des Rotary-Orchesters in dr Josefskirche konnten am Sonntag beides erleben.

Ein Benefiz-Konzert auf höchstem künstlerischen Niveau bot das Rotary-Orchester Deutschland am Sonntagvormittag in der Josefkirche Greven. Nur ganz wenige Plätze waren frei geblieben, solch ein vom Rotary-Club Greven organisiertes Musikerlebnis wollte sich wohl kein Musikliebhaber entgehen lassen.

Nachdem sie am Samstag als Abschluss ihrer intensiven Probenarbeit in der Aula der Münsteraner Marienkirche ihre Qualitäten gezeigt hatten, spielten sie beim Grevener „Wiederholungskonzert“ ganz gelöst und konnten sich unter der exquisiten Leitung von Rasmus Baumann von ihrer besten Seite zeigen.

Aus ganz Deutschland kommen die rund 80 Mitglieder des Orchesters dreimal im Jahr zusammen, erarbeiten dann große Werke der Klassik und Romantik. Diesmal hatten sie sich mit Ludwig van Beethovens „Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester C-Dur op. 56“ sowie der „Sinfonie Nr. 2 Es-Dur“ von Charles Gounod zwei Werke ausgesucht, die aufgrund ihrer spieltechnischen interpretatorischen Anforderungen eine wahre Herausforderung für die versierten Amateur-Musiker waren.

Aber mit der Violinistin Claudia Schmidt-Heise, dem Pianisten Florian Wiek sowie Knut Weber am Violoncello waren drei Solisten gefunden worden, die mit diesem Werk bestens vertraut waren und sich im musikalischen Dialog untereinander und mit dem Orchester bestens verstanden. Unter dem stringenten Dirigat von Rasmus Baumann konnte das Orchester einen sehr farbenreichen Klang schaffen, auf dem die drei Soloinstrumente in all ihrer Schönheit erstrahlen konnten.

Das als Tripelkonzert wohl jedem Musikliebhaber bekannte Werk war in ein ganz lebendiges Gewand gekleidet, in den beiden schnellen Ecksätzen wurde mit Eleganz und Esprit meisterhaft musiziert. Beim langsamen Largo-Satz genoss man die sehr lyrische Melodiegestaltung der Solisten, die einfühlsam in den dynamisch sehr abgestuften Orchesterklang eingebettet war.

Mit ihrer Musizierkunst schenkten die Solisten und das Orchester dem Publikum ein Musikerlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Diese Interpretation auf professionellem Niveau wurde natürlich von den Besuchern mit lang anhaltendem Applaus belohnt.

Aber auch bei der sehr romantischen „Sinfonie Nr. 2 Es-Dur“ von Charles Gounod konnte das Orchester den sehr gefühlsbetonten Inhalt des Werkes bestens wiedergeben. Schon bei der langsamen Einleitung des ersten Satzes war man fasziniert von solch stimmungsvoller Ausführung. Bei solch klarer Stimmgruppentrennung und dynamischer Abstufungen war die Architektur der Sinfonie jederzeit transparent nachvollziehbar. Lebendigkeit und Spielfreude zeigte das Orchester dann bei schnelleren Partien, wobei die virtuose Ausführung immer im Dienste des musikalischen Ausdrucks war.

Französischer Charme zeigte sich in dieser von der Freude am Leben geprägten Musik. Bei dieser einfühlsamen Interpretation konnte man Raum und Zeit vergessen.

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