Konzertdetails

Ort und Zeit
20.06.2015: Emden, Neues Theater | 19:00 Uhr
21.06.2015: Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater | 11:15 Uhr

Einladende Clubs
20.06.2015: RC Emden
21.06.2015: RC Oldenburg-Schloss

Spendenzweck
20.06.2015: Beitrag zum Kauf eines Konzertflügels für die Musikalische Akademie Emden
21.06.2015: Projekt "KLANGWERKSTATT" für Oldenburger Grundschüler

Spendenerlös
20.06.2015: 10.500 Euro
21.06.2015: 8.500 Euro

Konzertprogramm

Dirigent: Desar Sulejmani

Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel Egmont op. 84
Sostenuto, ma non troppo
Allegro


Johannes Brahms
Violinkonzert D-Dur op. 77
Allegro non troppo
Adagio
Allegro giocoso, ma non troppo vivace


Solisten:
Christine-Maria Höller, Violine

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Allegro vivace e con brio
Allegretto scherzando
Tempo di Minuetto
Allegro vivace


Presse

Ostfriesen-Zeitung, 20.06.2015

Grundschüler waren bei Probe für heutiges Konzert des Rotary-Orchesters

Heute ist das Rotary-Orchester Deutschland ab 19 Uhr für ein Konzert im Neuen Theater in Emden zu Gast. Gestern durften sich die Kinder der Emder Grundschulen bereits eine Probe anhören. Der heutige Auftritt ist ein Benefizkonzert zugunsten der Stiftung Musische Akademie Emden. Der Emder Rotary-Club hat die Veranstaltung organisiert, um die Anschaffung eines Konzertflügels für die Musikschule zu unterstützen. Die Musiker des Rotary-Orchesters verzichten auf eine Gage und präsentieren in Emden Werke von Beethoven und Brahms. Eintrittskarten für das Konzert gibt es an der Abendkasse.

Emder Zeitung, 20.06.2015/Ute Lipperheide

Verwandtschaften auf vier Saiten

Grundschüler schauen den Mitgliedern des Rotary-Orchesters bei Proben auf die Finger

Emden. Der kleine Bruder des Fagotts, die große Schwester der Geige – solche und ähnliche Verwandschaftsverhältnisse dröselt Musikschulleiter Bernd Fuhrmann auf. Dabei weiß er genau, wovon er spricht und kann es außer in Worte auch in Töne fassen. „Seht her, das ist eine Geige, klein, dann kommt die Brasche, schon etwas größer, dann … „das Cello!“ ruft ein Viertklässler laut durch das Neue Theater. Noch ungefragt, doch voller Eifer, brüllt ein Mädchen, „und der Kontrabass!“ Einführung in die Instrumente eines Orchesters könnte die Veranstaltung für über 300 Emder Grundschüler der vierten Klasse heißen. Das wäre aber zu trocken und so gar nicht Fuhrmanns Sache. „Wenn es schon die Gelegenheit gibt, ja dann zeige ich auch, was es in einem Orchester zu sehen und vor allem zu hören gibt“, sagt er.

Die Möglichkeit bietet das Rotary-Orchester. Die Musiker proben für ihren Abendauftritt am Sonnabend im Neuen Theater. Und sie führen Gutes im Schilde. Nicht nur, dass sie vor den Emdern konzertieren: Die Einnahmen aus ihrem Konzert fließen in die Musische Akademie Emden, damit diese sich den alten Steinway-Flügel leisten kann, den das Neue Theater nicht mehr braucht, weil ein neuer gekauft wurde. Doch um Klaviermusik geht es nicht, ein Tasteninstrument kommt bei Fuhrmanns Einführung und auch heute im Konzert nicht vor. Dafür plärrt quakend die Oboe. „Und wisst ihr, was das ist?“, fragt die Oboistin. Klar! Fast alle Finger gehen hoch: „Peter und der Wolf“. Instrumentenkunde nach Prokofjew, das kennen sie. Die Oboe, das ist die Ente, und die wird bekanntlich in dem Märchen gefressen, von den Hörnern, also doch eher vom Wolf und einem Horn, das ist ein Blechblasinstrument, genauso wie die Trompete. Die Posaunen sind zu Hause geblieben, übrigens auch der Paukist. Dafür zeigt Fuhrmann, dass eine Querflöte aus Silber doch im Orchester als Holzblasinstrument geführt wird. Damals, als vor vielen, vielen Jahren diese Einteilung gemacht wurde, da waren die Flöten aus Holz.

Der Mann an der Klarinett gibt zu, dass er nicht schnitzen kann. Seine Kollegin mit der Oboe kann das und fertigt sich ihr Mundstück aus Bambus selbst. „Man kann es aber auch kaufen. Also, wenn ihr Klarinette spielen wollt, müsst ihr nicht schnitzen“, wirbt Fuhrmann um neue Schüler. Auch einen kleinen Kontrabass, der brummig und tief klingt wie ein großer, wird den Schülern schmackhaft gemacht. Keiner muss auf dem Stuhl stehen, um ein Instument zu spielen. Eigentlich müsste dies nämlich der Fagottist, aber findige Instumentenbauer bauten einfach eine Kurve ins Fagott.

Schritt für Schritt kommen mehr Musiker auf die Bühne. Wo jeder zu sitzen hat und dass die Geigen Schweifhaar vom Hengst brauchen und alle Streichinstumente vier Saiten besitzen, das haben die Schüler noch im Kopf, als das Orchester die Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ von Ludwig van Beethoven intoniert. Doch halt, das hört sich total schräg an: Kein Dirigent am Pult, und Fuhrmann hat den Taktstock noch nicht gefunden. Den greift Desar Sulejmani sich, und schon klingt es wie ein Instrument, was eigentlich ein ganzes Orchester ist. Egmont und Beethoven, das ist dann für einige Viertklässler doch zu viel der klassischen Bildung. Aber die Ente, die hat ihnen gefallen. Auch der Kuckuck und der Esel mit dem Fagott.
Das Orchester ist heute ab 19 Uhr im Neuen Theater zu hören. Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich.


Bildergalerie