Konzertdetails

Ort und Zeit
17.11.2012: Bad Pyrmont, Konzerthaus | 19:30 Uhr
18.11.2012: Marienmünster, Konzertsaal der Kulturstiftung in der Abtei Marienmünster | 11:30 Uhr

Einladende Clubs
17.11.2012: RC Bad Pyrmont
18.11.2012: RC Höxter

Spendenzweck
17.11.2012: Projekt der Musikschule "Wir machen die Musik" in allen Pyrmonter Kindertagesstätten für zwei Jahre
18.11.2012: Projekte für Kinder und Jugendliche im Bereich der kulturellen Bildung sowie Beitrag zur Rettung der historischen Springladen-Orgel in Corvey

Spendenerlös
17.11.2012: 11.000 Euro
18.11.2012: 5.000 Euro

Presse

Pyrmonter Nachrichten, 19.11.2012/Karin Heininger

Schöne Musik verbindet Amateure und Profis

Großer Erfolg des Rotary-Benefizkonzertes: 11.000 Euro Reinerlös für Musikerziehung der Kleinsten

Bad Pyrmont. Sein Konzertstück für vier Hörner und ein großes Orchester F-Dur op. 86 nannte der Komponist Robert Schumann selbst „etwas ganz Kurioses“. Wie immer diese Einschätzung auch gemeint sein mag – außergewöhnlich in der Instrumentierung und selten gespielt ist dieses Werk allemal. Denn sicher nicht jedes Orchester verfügt über vier Hornisten, die den hohen Anforderungen und enormen Schwierigkeiten der drei nahtlos ineinander fließenden Sätze gerecht werden.
So war es in jeder Beziehung ein besonderer Glücksfall, dass Schumanns Konzertstück am Samstagabend im Mittelpunkt einer Benefiz- Veranstaltung im Konzerthaus stand. Denn die aus ganz Deutschland angereisten Mitglieder des Rotary-Orchesters, die zugunsten des Niedersächsischen Musikalisierungsprogramms für Pyrmonter Kindertagesstätten spielten, sind eigentlich Amateure – wenn auch auf sehr hohem Niveau. Sie lieferten mit Johannes Brahms „Tragischer Ouvertüre“ und der ersten Sinfonie „Winterträume“ von Peter Iljitsch Tschaikowski einen beeindruckenden Beweis ihres Könnens und ihres homogenen Zusammenspiels. Für Schumanns bravouröses Konzertstück allerdings hatte Dirigent Rasmus Baumann sich ein Quartett versierter Profis geholt: Die Hornisten Lamotke, Paola Rodilla Martinez und Markus Brenner gehören zum Orchester des Staatstheaters Kassel. Ihre rasant-brillant gespielten Partien im Eröffnungs- und im Schlusssatz, die das stürmische Geschehen einer Treibjagd illustrieren und dazwischen mit der stimmungsvollen Romanze den Ruhepol einer Waldandacht finden, waren virtuos, dabei von beeindruckend feiner Präzision. „Sie werden erstaunt sein, wie schnell man auf Hörnern spielen kann“, hatte Arndt Jubal Mehring in seiner Einführung den Zuhörern angekündigt.
Und das Publikum war begeistert. Es feierte die jungen Solisten mit Beifallsstürmen und stehenden Ovationen. Schade nur, dass aus Raumgründen auf der Bühne eine Sicht auf die mitten im Orchester platzierten Solisten nicht von allen Plätzen gewährleistet war.
Mit der „Tragischen Ouvertüre d-Moll“ von Johannes Brahms hatte das Orchester einen Auftakt geliefert, der anders als bei manchen populären Vorspielen kein gefälliges Entree in die Klassik war, sondern ein anspruchsvolles und feinsinnig komponiertes Werk darstellt. Schon hier offenbarten die Musiker und ihr konzentriert und dynamisch agierender Dirigent einen nachhaltig positiven Eindruck, der sich mit der ersten Sinfonie g-Moll op. 13 von Peter Iljitsch Tschaikowski noch steigerte. Hier überzeugte die Leistung einzelner Instrumentalisten, aber auch des gesamten Klangkörpers.
Am Ende gab es viel Applaus der 470 Zuhörer, die sich nicht lumpen ließen und circa 11.000 Euro Reinerlös zur frühkindlichen Erziehung beisteuerten. Damit die Musik, die hier so klug und schön zelebriert wurde, auch in Zukunft eine Chance hat.